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„DIE HÄUSER MÜSSEN FALLEN!“
„KEINE MACHT MEHR DIESEN ARISTOKRATEN!“
„DEMOKRATIE FÜR FALANO!“
Ich bahne mir einen Weg durch die Massen vor dem Ordnungsamt und schaffe es schließlich ins Innere.
„Was ist heute eigentlich los da draußen?“
Barres blickt mich hinter seinem Computer sitzend an und zuckt nur mit den Schultern.
„Anarchisten, ihre Besuche werden häufiger und ihre Anhänger zahlreicher.“
„Dann sollen Sie doch zum Senat oder vor irgendeinem Headquater der Häuser demonstrieren und uns nicht hier schon vor Acht bei der Arbeit stören.“
„Auch die Ordnungswache ist ein Instrument des Triumvirats der Häuser, wenn ich Sie daran erinnern darf, Herr Kant”, Sean blickt auf die Uhr, “Und es ist fast zehn.”
„Wie auch immer, haben Sie Cornelius schon gesehen?“
„Ist gerade in sein Büro, mit Fräulein Schönfels im Schlepptau.“
„Diese Nervensäge.“
„Wollen Sie, dass ich Sie begleite?“
„Nein, machen Sie einfach weiter mit dem was auch immer Sie machen, Cornelius McClair hat meistens ein offenes Ohr für mich.“
„Gut, dann viel Glück.“
Ich trete an die Tür des Präsidenten der Ordnungswache heran, klopfe und warte.
„Herein!“
„Gute Morgen Herr McClair.“
„Morgen Herr Kant, Sie kommen wie aufs Stichwort, nicht wahr, Frau Schönfels?“
Sie sieht mich falsch grinsend von der Seite her an, ich würdige sie keines Blicks.
„Eigentlich wollte ich Ihnen nur kurz von unserem Fortschritt im Fall Kohling berichten und das alles soweit nach Plan läuft.“
„Ah, das nennen Sie also Fortschritt, das erklärt dann natürlich einiges.“
Ich werfe Emilia nur einen müden Blick zu.
„Frau Schönfels meinte eben, Sie beide hätten einige Schwierigkeiten mit dem Fall, womöglich könnte Sie Frau Schönfels dabei unterstützen?“
„Das wird wohl nicht nötig sein, sie hat doch ohnehin so viele andere wichtige Sachen hier zu erledigen.“
Zum Beispiel Duckfaceselfies vom Arbeitsplatz posten, Lebensweisheiten auf geblurrten Bildern mit der ganzen Welt teilen und Good Morning Massensnaps an zehntausend notgeile Followers aussenden, die ohne ihre Medienpräsenz an ihrer eignen Belanglosigkeit zerbrechen würden.
„Na wenn Sie das sagen, Hauptsache wir können so schnell wie möglich einen Strich unter diese Angelegenheit machen. Allerdings würde ich Ihnen sehr verbunden sein, wenn Sie beide zukünftig etwas mehr Rücksicht auf die Terminkalender anderer nehmen würden. Es ist wohl eine Beschwerde vom Büro des Vorsitzenden des Kuratoriums bei uns eingegangen.“
„Wir werden das natürlich beherzigen.“
„Ausgezeichnet, dann weiter so meine Herren!“
Cornelius grinst uns breit an. Ich mag den Mann.
„Das ist alles? Die beiden haben alles andere als professionell an diesem Fall gearbeitet, völlig zusammenhangslos ermittelt.“
„Wenn es funktioniert, dann bin ich auch mit unkonventionellen Methoden einverstanden.“
Gibt ihr McClair weiter grinsend zurück.
„Und das tut es, das kann ich Ihnen versichern.“
Der Präsident nickt mir anerkennend zu.
„Dann dürfen Sie beide wegtreten, meine Herrschaften, ich danke Ihnen.“
Ich nicke ihm ebenfalls dankend zu und halte Emilia die Tür auf.
„Nach Ihnen.“