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AutorenbildSilven Aku

20 Ein schwarzer Ritus

Aktualisiert: 10. Mai 2023

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„Also prinzipiell sollte das Ritual, sofern Sie sich beide an meine Anweisungen halten, recht unkompliziert zu praktizieren sein. Es handelt sich dabei um eine Abfolge von Zaubern, die es uns letztlich ermöglichen sollen die Fährte des Dämons aufnehmen zu können.“

Die Audiatorin holt ihr Notizbuch aus ihrer Tasche hervor, blättert etwas darin herum und breitet schließlich einige Zettel über einem weiteren, zumindest sauberen, Seziertisch aus. Schließlich drückt sie mir ein Blatt in die Hand und wirft Polymeropulos einen abschätzenden Blick zu, der sofort damit beginnt den Kopf zu schütteln.

„Ich lege Ihnen Ihr Blatt hier hinüber, dann müssen Sie es nicht halten.“

Der Geist nickt dankbar, während ein leises Stöhnen durch den Raum hallt.

„Es gibt allerdings ein paar Dinge, die Sie beide dringend beachten sollten, insbesondere Sie, Herr Kant, denn Sie werden uns letztendlich als Spürhund dienen, wenn man so will.“

„Wie kann ich mir das vorstellen?“

„Im Grunde ist der Aufbau des Rituals recht logisch. Also zuerst suchen wir nach verbliebenen Spuren des Dämons in Sarahs Körper. Sobald wir sie gefunden haben werden wir über eine weitere Formel die Spur verstärken, damit wir auch die Chance erhalten, ihr durch den Raumhafen folgen zu können, ohne, dass sie vorzeitig verblasst. Aber, und da kommen jetzt im Speziellen Sie ins Spiel, Herr Kant, wir benötigen jemand äußerst Sensitives, den wir auf die Fährte einstimmen können.“

„Frau Professor, ich weiß nicht ob ich im Moment stark genug dafür bin, wie Sie wissen ...“

„Natürlich, nur fürchte ich, dass uns keine echte Alternative zu Ihnen bleibt. Sie müssen es zumindest versuchen. Ich wüsste keinen, im ganzen Orden nicht, der in diesem Szenario Ihren Platz einnehmen könnte.“

Ich nicke, entschlossen die Sache durchzuziehen.

„Sobald wir die Spur also verstärkt haben, werden Herr Polymeropulos und ich Ihre Einstimmung darauf durchführen. Es ist wichtig, dass Sie sich auf diese besondere Form des Echos konzentrieren, Sie werden es ohne jeden Zweifel deutlich wahrnehmen können. Und danach ...“

Ich nicke abermals.

„Holen wir uns diesen Bastard.“

„Wir müssen rasch handeln, damit haben wir die beste Chance, dass wir ihn tatsächlich finden und erwischen können.“

Der Blick der Audiatorin wandert von mir zu Merakor hinüber.

„Sie müssen mich bei der Einstimmung von Herrn Kant unterstützen, Herr Polymeropulos. Es wird auch viel Kraft von uns bedürfen, darauf sollten Sie sich einstellen.“

„Das wird kein Problem für mich darstellen, ich habe schon Hochöfen der höllischen Schmieden instandgesetzt, während ich den satanischen Hof infiltriert und dabei die infernale Truchsess Lilith höchstselbst von ihrem Thron gestoßen habe.“

Leya Kor und ich nicken ihm nur knapp zu.

„Trotzdem, versuchen Sie konzentriert zu bleiben Herr Polymeropulos, wir sollten kein unnötiges Risiko eingehen und den Dämon unterschätzen.“

Mit diesen Worten tritt die Audiatorin an den Leichnam der jungen Dame heran und streicht ihr sachte eine Strähne aus dem Gesicht. Sie liegt da auf diesem gebürsteten Edelstahltisch als hätte sie gerade noch geatmet, als würde sie jeden Moment die Augen öffnen, als würde sie noch leben.

Ich höre wie Kor langsam und leise ausatmet, während sie den Kopf hebt und mit dem Zauber beginnt, in den Polymeropulos und ich direkt mit einstimmen.

„Ästainno hanquen bandai, filmani find hom ethinno! Mälminno hinquen bandai, filmani find his ethinno! Himlinno quen bandai, archai find lid whan!”

„Gut, Sie beide sprechen weiter, während ich die Spur zu verstärken versuche.“

Die Professorin zieht eine weitere Seite ihres Notizbuches zu sich heran und fährt mit einer neuen Zeile fort.

„His treffminhi misfanfindaros, hemi!“

Und mit einem Mal kann ich den Schleier eines starken Echos um uns herum wahrnehmen.

„Ich glaube es funktioniert, Frau Professor.“

„Das ist gut, versuchen Sie sich weiter zu konzentrieren, während Herr Polymeropulos und ich sie auf die Spur einstimmen.“

Ich nicke und versuche mich, trotz meines schon seit Wochen angeschlagenen Zustandes, auf dieses eine bestimmte Echo in diesem Raum zu fokussieren.

„Folgen Sie meinen Worten Herr Polymeropulos.“

Ich nehme die beiden nur noch aus dem Augenwinkel und in weiter Ferne sprechend wahr.

„Nimtithi nellächlideh, hemi wirilidem, lumi o temalor eg telawi rid!“

Um mich herum wird alles Schwarz.

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