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33 Mondlandung

Aktualisiert: 10. Mai 2023

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"Hier sind wir also, Selene, die Hauptstadt des Erdenmondes und wohl die größte Zollstelle der ganzen Galaxis."

Ich nicke der Professorin nur zu.

"Sind Sie bereit dafür?"

Die ältere Dame schüttelt den Kopf.

"Wie könnte irgendjemand dafür bereit sein. Lassen Sie uns den Stellplatz bezahlen und dann eine Färe finden, ich verliere zunehmend die Hoffnung, dass wir direkt nach Terra fliegen können."

Wir öffnen die Laderampe und betreten den gigantischen Raumhafen von Luna.

"Jetzt müsste man natürlich wissen, wo man hin müsste."

Barres tappt mit seinen Fingern etwas nervös und leicht nervig auf seiner Tasche herum.

Ich blicke mich um und entdeckte schließlich ein kleines Terminal auf unserer Landeplattform.

"Ich denke wir können hier direkt bezahlen."

Ich tippe auf das Display und ich kann einen Zeitraum auswählen und direkt bezahlen oder eine Kreditnummer hinterlegen, was ich schließlich auch mache, nachdem ich unmöglich den genauen Zeitpunkt unserer Rückreise abschätzen kann.

"So das wäre erledigt, dann sollten wir jetzt eine Färe suchen, die uns so nah wie möglich an Bethlehem heranbringen kann." Wir marschieren zwischen den Plattformen einem gewaltigen Gebäudekomplex in der Mitte des gigantischen Hangars entgegen. Schließlich treten wir ein und finden uns in einer riesigen geschäftigen Vorhalle wieder. Durchsagen hallen durch die Räume und hunderte Personen eilen von einem Schalter zum nächsten, direkt neben Imbissbuden und Kopfgeldjägern, die ihre Dienste anbieten. Etwas geschmacklos kommt mir das vor, aber als wäre es in Falano anders.

"Dort drüben, das sieht doch nach einem Flugplan aus, vielleicht finden wir dort etwas."

Ich folge den Worten meines Kollegen und wir finden uns vor einer riesigen Hologrammtafel ein, die locker 150 Verbindungen auf einem Blick anzeigt.

"Wie übersichtlich."

Ich zucke mit den Schultern.

Darunter ist ein NFC Port angebracht, denn ich mit meinem Smartphone direkt einlese. Eine Website öffnet sich und ich kann eine geeignete Verbindung für uns suchen.

"Für was auch immer diese gigantische Tafel gut sein soll, aber ich habe eine Verbindung für uns gefunden. Sie bringt uns bis nach Neu-Kairo, von dort können wir uns dann Gleiter organisieren."

"Direkt nach Bethlehem oder Jerusalem gibt es keine Verbindungen?"

Ich schüttle den Kopf in Richtung meines Kollegens.

"Sieht so aus, als wäre es dort zu gefährlich für Direktverbindungen."

Barres wippt grinsend mit dem Kopf.

"Großartig."

"Keine Sorge, Herr Barres, uns wird schon nichts zustoßen."

Versucht ihn die Audiatorin zu ermutigen.

"Das können Sie wohl kaum versprechen."

Wir buchen die Fähre und machen uns zur Abflugplattform auf. Auf unserem Weg durch die Gänge und Hallen stoßen wir immer wieder auf bewaffnete Sicherheitskräfte, die im Begriff sind einzelne Passanten zu filzen.

"Auf Terra herrschen augenscheinlich strengere Sicherheitsvorschriften als in Falano."

Meint Barres, an mich gerichtet.

"Oder 'andere'."

Gebe ich ihm nur knapp zurück, während wir an einem Melranier vorbeikommen, der gerade von einer bewaffneten Einheit an die Wand gedrückt wird.

"Lassen mich los du verfickter Pseudorichter!"

Der Mann windet sich aus dem Griff des Sicherheitsbeamten, rempelt ihn zur Seite und verschwindet in der Masse an Leuten, die um uns herumwandern.

"Huh, der hat es geschafft."

Barres blickt mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Was wenn der gefährlich war?"

"War er nicht."

Antwortet die Professorin meinem Kollegen.

"Woher wissen Sie das?"

"Weil die wahre Gefahr von Terra von den Menschen ausgeht."

"Das könnte man jetzt durchaus als diskriminierend auffassen, Frau Professor."

"Ja, das könnte man."

Nickt sie ihm nur weiter zu, ohne zu widersprechen. Schließlich erreichen wir unseren Abflugpunkt und betreten die Fähre. Wir lassen uns in einem eigenen Abteil nieder und warten, bis die Fähre von der Plattform abdockt und sich auf den kurzen direkten Weg bis nach Terra aufmacht.

"Geschafft, dann nur noch das letzte Stück bis nach Bethlehem und wir können Sie endlich von diesem Dämon befreien, Herr Kant."

Ich nicke der Audiatorin zu.

"Das hoffe ich inständig."

"Apropros 'befreien'."

Barres deutet auf die Tasche der Professorin, die überrascht die Augenbrauen hochzieht.

"Jetzt schon? Vielleicht sollten wir noch warten, bis wir sicher am Boden gelandet sind, bevor wir ihn herausholen."

Ich nicke ihr zu, das hört sich vernünftig an.

Plötzlich hören wir laute Stimmen vom Gang. Ich schiebe die Tür auf und ein lauter Trubel tönt zu uns herein.

"Was ist dort draußen los?"

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